Reisetipps
Packliste Italien
Camping La Famiglia - Malnate
Camping Genua Est
Campeggio Gianna Tellaro
Camping Hu Firenze in Town
Camping Citta di Angera
Camping Bucheli Sisikon
Freitag 3.5. - Tag 1
Die zunächst wettermässig regnerische Fahrt durch die Schweiz führt uns via A2 – Gotthard (mit gewohntem 4Km Stau davor) – schlussendlich nach Malnate (VA) wo wir gegen 20.30 ankommen. Im Kloster «La Famiglia», welches einen Campingplatz betreibt, angekommen wird sofort das Ausfahrdach und die Standheizung in Betrieb genommen und nach dem Checkin der erste italienische Espresso verkostet. Die Aussicht über Varese wäre bei Sonnenschein sicherlich noch besser aber es ist bekanntlich erst der erste Tag.
Samstag 4.5. - Tag 2
Nach ein paar Stunden Schlaf geht es um 9°° los in Richtung Genua. Die italienischen Autobahnen liegen mir und ich habe das Gefühl endlich mal normal fahren zu können. Es läuft gut sodass wir gegen 11:30 im Autosilo am Hafen in Genua ankommen und auf dem Dach unter einer Art Carport, einen hervorragenden Parkplatz mit Meerblick bekommen. Eigentlich könnte man gleich hierbleiben.
Zu Fuss geht’s dann aber doch durch den Hafen und anschliessend in die Altstadt. Mit knurrendem Magen und nach einer langen Suche nach einer Pizza landen wir in einem kleinen Strassenrestaurant bei dem es eine Art lokale Omlette mit Pesto gibt. Es wäre hervorragend, hätte man nicht über 45’ auf das Omlett warten müssen.
Gestärkt ging die Tour weiter. Am Marktstand noch ein paar Marzipan alla Nonna’s gekauft machten wir uns auf die Jagd nach einer Flasche Limoncello welches wir jedoch Aufgaben als wir wieder am Hafen ankamen. So gab es stattdessen einen Virgin Mojito und fuhren anschliessend aus dem Parkhaus. Beim Bezahlen der 9€ für einen Nachmittag Meerblick fürs Auto kamen zur Verwunderung 2 Tickets aus dem Automaten. Vermutlich als zusätzliches Souvenir fürs Fotoalbum?!?!
Tripadvisor und co. Haben von Boccadassee geschwärmt und da es auf dem Weg lag, fuhren wir es natürlich an, was aber eine Enttäuschung war. Also direkt zum Camping Genua Est.
Dort angekommen erhalten diejenigen, welche nicht reserviert haben (was für eine Nacht nicht möglich ist), den hintersten und letzten Platz auf dem steilsten Weg. Irre wie ich bin, wollte ich natürlich wenden um etwas Aussicht zu haben (was etwas relativiert wurde weil der Platz eh voller Bäume zugewachsen war aber das spielt keine Rolle, es geht um’s Prinzip!).
Im campingeigenen Resti gab’s zum Znacht endlich die ersehnte Pizza. Eine «Frutti-Di-Mare» hatte ich bis dahin in dieser Art noch nie! Es war eher eine Margherita mit 5cm Muschel- und Crevettenbelag! Ich war begeistert!
Sonntag 5.5. - Tag 3
Nicht ganz so früh wie gestern aber nach dem Frühstückskaffee aus dem Büsli gings bereits am Vormittag los. Der Küste entlang nach Monterosso al Mare, dem nördlichsten der Dörfer der Cinque Terre. Eine herrliche Fahrt durch die engen Kurven und die Wälder. Italienisch eng alles und es muss schlimm sein in den Sommermonaten aber in der Zwischensaison geht es relativ gut auch wenn man sich etwas verständigen muss wenn man am ungeeigneten Ort kreuzen will.
Der langsam knappe Spritvorrat im Tank brachte etwas action in den Alltag als die Restdistanz innert kürzester Zeit von 120 auf 60 sank und die nächste Tankstelle etwa 30Km entfernt lag. Die Erlösung kam dann doch noch rechtzeitig und frisch betankt (nur das Auto) ging es dann aber doch eher direkt zum wunderschönen Stellplatz mit Meeressicht.
Montag 6.5. - Tag 4
Ein für mich spezielles Highlight waren die heutigen Marmorbrüche in Carrara. Während man bei der Autobahnausfahrt gleich mit einem grossen Marmor-irgendwas begrüsst wird, folgt ein etwas verlebtes Dorf welches nach nichts sehenswertem den Eindruck macht. Es folgt eine Strasse immer weiter ins Hinterland und man sieht die immer massiveren Marmorwürfel neben der Strasse. Die Italiener bauen sehr massive Leitblanken denen man nicht näher begegnen möchte. Ich wundere mich dass man hier seit tausend Jahren Marmor abbaut und ahne nicht, wie riesig die ganze Gegend noch werden soll. Wenn man keine teure Tour im Voraus gebucht hat, bekommt man einen abenteuerlichen Pfad, welchen sie hier Strasse nennen, der steil einen Hügel hinauf führt. Oben angekommen bekommt man einen kleinen Eindruck wenn man sieht, wie klein die Spielzeugtrucks und Baumaschinen in den weissen Bergen arbeiten. Dank der Drohne gibt es einen etwas umfangreicheren Eindruck des Gesamten. Im nächsten Souvenirshop das lang ersehnte Marmor-Schneidbrett ergattern und dann geht’s bald schon wieder weiter. Spätestens jetzt wäre jeder Camper weiss geworden.
Mit diesen Eindrücken geht’s direkt nach Pisa. Schliesslich will man was vom soeben abgebauten Marmor in echt sehen. Pisa hat jedoch wenig sehenswertes. Neben einer Wiese, welche man nicht betreten darf, stets ein Turm und selbst der ist schief geraten! Also, beim Souvenirhändler ein paar Socken als Mitbringsel mitnehmen und schnell wieder weg. Irgendwie liegt ein gewisser Duft von sehr alten 2-Takt-Motoren in der Luft. So bewegen wir uns langsam ins Landesinnere nach Pontedera wo ein netter Empfang auf einem Camping folgt aber nach der Reception vieles italienisch wirkt. Drüber hinweggesehen ist der Pool aber sauber, funktioniert und das Essen (Pizza, what else) sehr lecker! Ein paar Waliser erzählen von den Vespa-Worlddays welche vor ein paar Tagen in Pontedera stattgefunden haben und die Vorfreude auf den morgigen Tag steigt.
Dienstag 7.5. - Tag 5
Wie bestellt regnet es heute genau an dem Tag an dem «Museum» auf dem Programm steht. Pontedera ist ca. 15 Minuten vom Camping entfernt und bei der Ankunft kurz vor Mittag regnet es bereits relativ stark und der Parkplatz für Besucher ist ca. 500m vom Museum entfernt sodass sämtliche Füsse bereits beim Eintreffen nass sind.
Das Museum ist viel grösser wie es zunächst scheint und die Tatsache, dass der Eintritt gratis ist, liess mich zunächst nicht viel erwarten. Die Story der kleinen Roller und wie es dazu kam dass es auch die typischen APE’s gibt war sehr interessant und auch bei einer künftigen Reise wieder ein Besuch wert!
Dank der gut ausgestatteten Heizungsmöglichkeiten des California’s wurde nach dem Besuch relativ schnell alles wieder trocken genug dass die Reise in warmen trockenen Sachen fortgesetzt werden konnte. Die Besichtigung einer Grappadistillerie wurde jedoch aus Witterungsgründen abgekürzt. Einmal durchnässen reicht pro Tag!
Gegen halb 4 und bei mittlerweile trockenem Wetter kamen wir in Florenz beim Stadtcamping «hu» an. Eine echte Camping-Fabrik. Jedes Schild hatte die eigenen gelb/schwarzen Farben, jeder Weg einen Namen und alles war hervorragend gepflegt. Selbst der kleine Laden, welchen es manchmal auf den Plätzen gibt, hätte es mit einer schweizer Dennerfiliale aufnehmen können.
Genau der richtige Ort für eine 2-Nächte-Bleibe 😊
Mittwoch 8.5. - Tag 6
Für einmal bleibt das Auto stehen. Heute ist ein Tag zu Fuss angesagt und ich bin dankbar dass der gestrige Regen aus meinen Turnschuhen verflogen ist. So geht’s mit dem Bus in die Stadt. Irgendwann fällt mir auf, dass der Bus viel länger fährt als es auf dem Plan ausgesehen hat und prompt ist da was schiefgelaufen. Glück im Unglück, wir stehen quasi mitten in der Stadt vor dem Dom wo bereits eine sehr lange Menschenschlange ansteht um hinein zu kommen. Eine Kirche ist in etwa immer dasselbe und so ist sie auch von aussen wesentlich schöner anzuschauen. Wie erwähnt geht es zu Fuss in Richtung Piazza Republica und anschliessend zum Palazzo Vecchio.
Beim mühsamen Weg über die nahegelegene Ponte Vecchio fällt mir auf, dass man in all den kleinen Geschäften auf der berühmten Brücke ausschliesslich Schmuck kaufen kann. Von Louis Vuitton bis Rolex gibt es alles was Frau sich so erträumt.
Vom etwas erhöhten Piazzale Michelangelo hat man eine wunderschöne Aussicht über die Stadt was mich motiviert die Drohne zu starten und ein paar Luftbilder zu schiessen. Das warme Wetter und ein freies Marmorbänkli verleiten mich zu einem kurzen PowerNap. Ich zucke nur kurz auf als ich in der Ferne eine Schweizerin höre die Züridütsch redet.
Nach diesem Schock brauche ich zuerst einen Kaffee! Neben dem Palazzo Pitti steht eine kleine Caffeteria und ich bin mit der Karte überfordert. Espresso, Ristretto, Corretto.. was ist das? Ich probiere es und lache als ich merk, dass ¼ Caffé und ¾ Grappa drin ist. Gefällt mir aber zum Glück steht das Auto sicher auf dem Camping.
Nach einem Snack in der städtischen Markthalle und einem leckeren Spare-Ripp im HardrockCafe geht’s zurück und bald schon ins Bett.
Donnerstag 9.5. - Tag 7
Mit dem heutigen Einklappen des Dachs wird mir bewusst, es geht auf den Rückweg und es steht ein relativ langes Stück vor uns. Von Florenz unspektakulär bis Mailand über die A1 beginnt der Spasstag erst am frühen Nachmittag. Mit einem Camper mit deutscher Autonummer in Italien durch eine Grossstadt – ich hatte riesig Spass. Leider endete dieser kurzfristig beim ersten Parkhaus dessen Maximalhöhe 170cm betrug. Mit dem California chancenlos! Das zweite Parkhaus – besetzt… Auf dem Weg zu einem weiteren Parking dachte ich mir, vielleicht sollte ich mal mit dem Gedanken spielen einen Parkplatz am Strassenrand…. Und da war auch gleich einer! 200m vom Dom entfernt und sogar gratis! Was für ein Stück Glück!
Durch die Galleria geschlendert klebte an der Wand neben dem Kiosk, welcher Modellautos verkauft, ein «roadsurfer»-Sticker! Ich grinse und überlege mir wer wohl da war 😊
Relativ nahe beim Dom geht es nach ein paar Fotos ins obligatorische HardRock Cafe zum alkoholfreien Drink und Shopping.
Die Fahrt aus Mailand raus hat die Einfahrt noch getoppt! Da wird nicht gefahren wo es Spuren, sondern wo es Platz hat. 2-spurige Strassen können problemlos auch 3-spurig genutzt werden und im Gegensatz zur Bünzli-Schweiz: «Hey, Sie fahren nicht der Norm entsprechend!» ist in Italien alles entspannt: «Du fährst komisch, ich warte bis Du wieder in die Richtung stehst in die Du fahren möchtest»
Am späteren Nachmittag erreichen wir Angera. Der Platz ist irgendwo im Wald, direkt am Lago Maggiore. Eine Traumhafte Aussicht über den See wird direkt vom Camper geboten. Leider sind die Vorkehrungen für die Saison noch im Laufen und es hat weder das Restaurant noch ein Laden geöffnet. Somit bleibt nur der Griff zur Notration – die Spaghetti’s mit Pesto und Rotwein übrig was aber ein relativ guter Ersatz ist.
Freitag 10.5. - Tag 8
Leider gehen auch Camperferien mal vorbei und heute so geht’s heute zurück in die Schweiz.
Um keinen Stress zu haben gibt es einen letzten Halt in Sisikon am Vierwaldstättersee. Per Handy erfahre ich, dass es Nordlichter zu sehen geben soll. So bleibt nichts Anderes übrig als bis nach Mitternacht wach zu bleiben und zu hoffen, dass man was sieht. Dann plötzlich sieht man leichte Farbverläufe am Horizont und die Nachfunktion meines Handys macht den Rest. Ein superschöner Moment der wieder einmal zeigt wie klein und unbedeutend wir doch sind.
Leider muss der California auch wieder weiter auf seiner Reise und wir trennen uns voneinander. Danke «Gerd Griller»! Es war eine schöne Zeit mit Dir und gute Fahrt!